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2013 der FAU Erlangen-Nürnberg

 

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Die Geologie des Kali Gandaki-Tals

Nepal zeichnet sich durch einen äußerst heterogenen geologischen Aufbau aus, der auf unterschiedliche Gesteinsmetamorphosen während der Auffaltung des Himalaya zurückzuführen ist. Generell lässt sich Nepal anhand von parallel zum Gebirgszug des Himalaya-Hauptkamms verlaufenden Bruchzonensystemen in fünf geologische Großeinheiten gliedern.  Ganz im Norden begrenzt die Indus-Tsangpo-Sutur-Zone (ITS) den Thetis-Himalaya, an den sich der Hohe Himalaya - getrennt durch die Trans-Himadri-Fault (THF) - anschließt. Südlicher liegt der Niedere Himalaya, der sich zwischen der Main Central Thrust (MCT) im Norden und der Main Boundary Thrust (MB) im Süden erstreckt. An die MBT grenzt der Bereich des Sub- oder Outer-Himalaya, der durch die Himalayan Frontal Front (HFF) vom Terai und damit der Indus-Ganges-Ebene abgetrennt wird (vgl. Abbildung 1) (Dahal, Hasegawa und Yamanaka o.J., Valdiya 2002).

Abb. 1: Geologische Übersichtskarte Nepals.

Quelle: Dahal, Hasegawa und Yamanaka o.J.

Das Kali Gandaki-Tal liegt im Bereich des Tethys-Himalaya (grüne Färbung in Abb. 1), dessen Ausgangsmaterial hauptsächlich aus Sedimenten des Tethys-Meeres besteht. Die mächtigen Bergmassive von Annapurna, Dhaulagiri und Nilgiri, die das Tal zu beiden Seiten flankieren verfügen über einen heterogenen geologischen Aufbau. Zahlreiche Mineralieneinschlüsse, sowie Gneisse und Marmor unterschiedlicher Zusammensetzung sind Kennzeichen lokaler Temperatur- und Druckunterschiede während der Gesteinsmetamorphose. Charakteristisch ist zum einen die Annapurna Yellow Formation (leukokrate Granite), zum anderen der sogenannte Nilgiri- und Kalapani- Kalkstein, der einen starken Dolomitcharakter aufweist und große Teile der Gipfel westlich und östlich des Tals mit Mächtigkeiten von bis zu 1600 m (Dhaulagiri) bedeckt (Gansser 1964: 157, 166).

Prägend für den geologischen Aufbau der Talsohle des oberen Kali Gandaki-Tals ist ein Nord-Süd gerichtetes Bruchzonensystem, das zur Ausbildung des Thakkhola-Mustang-Grabens führte. Dieses hochgelegene (3000-4500 m ü. NN) intramontane Becken, mit einer bei Sammargoan maximalen N-S Ausdehnung von 4km sowie einer O-W- Ausdehnung von 8km wurde im Lauf der Zeit durch morphodynamische Prozesse mit Sedimenten verfüllt. Die Sedimentation des Beckens glich zunächst die fortwährende tektonische Hebung der Region aus, während sich der Kali Gandaki tief in die leichter zu erodierenden Sedimentgesteine einschnitt (vgl. Abb. 2). Die bis zu 850 m mächtige Füllung lässt sich in syntektonische Ablagerungen (Tetang und Thakkhola Formation) und eher rezente Sedimente (Sammargoan Formation und glazio-fluviale und fluviatile Ablagerungen) unterteilen. Die Sedimente bestehen vor allem aus Kalk- und Sandgesteinen unterschiedlicher Korngrößen und Schichtungen, die zum Teil mit Gesteinseinschlüssen zu Kieselkonglomeraten oder Brekzien verfestigt sind (Fort, Freyet und Clochen 1982:76ff; Valdiya 1998:104f).

Abb. 2: Ost- West-Schnitt durch den südlichen Thakkhola-Mustang-Graben.

Quelle: Fort, Freyet und Clochen 1982: 80. verändert.

 

Literatur:

  • Dahal, R., Hasegawa, S. und Yamanaka, M. (o.J.): 20. Engineering geological issues of the Nepal Himalaya. URL: http://www.jseg.or.jp/chushikoku/ronnbunn/PDF/PDF20/P2020.pdf (15.01.2013).
  • Fort, M. , Freyett, P. und Colchen, M. (1982): Structural and Sedimentological Evolution of  the Thakkhola Mustang Graben (Nepal Himalayas). In: Zeitschrift für Geomorphologie N.F. 42: 75-98.
  • Gansser, A. (1964): Geology of the Himalayas. Zürich.
  • Valdiya, K.S. (1998): Dynamic Himalaya. London.
  • Valdiya, K.S. (2002): Emergence and evolution of Himalaya: reconstructing history in the light of recent studies. Progress in Physical Geography 26 (3): 360-399.

 

 
 
   

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