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2013 der FAU Erlangen-Nürnberg

 

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Bhaktapur

Bhaktapur liegt 18 km östlich von Kathmandu, der Hauptstadt Nepals. Die Stadt liegt etwa auf 1330 m ü. NN und ist mit 40 000 Einwohnern die kleinste der drei alten Königsstädte des Kathmadu-Tals.

Abb. 1: Schematische Darstellung des Aufbaus des historischen Bhaktapurs.

Quelle: Gutschow 1982: 51.

Sehr deutlich zu sehen sind in Bhaktapur die vielen großen Plätze, die die Mittelpunkte der Stadtteile bilden, und als Schauplätze für religiöse Feste genutzt werden (vgl. Abbildung 1). Die wichtigsten Plätze kann man entlang der Hauptstraße, den diagonalen Querverbindungen oder aber entlang der Prozessionsstraße um die Stadt vorfinden. Diese bilden Platz für zahlreiche Tempel, was das typische Stadtbild Bhaktapurs wiederspiegelt (Gutschow 1982: 31f).
Interessant ist auch, dass die Stadt auf der Grundlage eines idealen, kosmische Ordnung symbolisierenden Diagramms, angeordnet ist. Dabei bilden die Tempel Punkte, die gruppenweise um einen zentralen Punkt herum angeordnet worden sind (Gutschow 1982: 50).

Abb. 2: Thaumadi Square in Bhaktapur.

Foto: J. Johannsen 2013.

Ein große Anzahl der Sehenswürdigkeiten, die sich in Bhaktapur befinden, stammen aus der Zeit der Malla Herrscher (1482-1769), eine der Blütezeiten Nepals. Doch mit zunehmenden Verfall der alten Handwerkskünste (Töpferhandwerk, Holzschitzarbeiten), die durch den Einsatz modernere Materialien und Techniken befördert wurde, nahm auch die Bedeutung Bhaktapurs kontinuierlich ab(Kleinert 2013: 55). Zeitgleich entwickelte sich Kathmandu durch die Verlegung des administrativen Zentrums zur wichtigsten Stadt des Tals, was zu einem weiteren Bedeutungsverlust Bhaktapurs führte. Durch die Verbindung von Kathmandu mit dem tibetischen Hochland über den Kodari Highway, wurde die Stellung Bhaktapurs als Handelszentrum mit Tibet zusätzlich geschwächt.
Dies hat zu Folge, dass sich die Investoren und Mitglieder der höheren Kasten bevorzugt in Kathmandu investierten, so dass die prachtvollen Gebäude und Tempelanlagen von Bhaktapur zunehmend dem Verfall ausgesetzt waren. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel konnten in Bhaktapur keine städtebaulichen Maßnahmen durchgeführt werden, so dass die historische Bausubstanz und das historische Stadtbild größtenteils erhalten blieben.
An dieser Stelle setzte das 1974 ins Leben gerufene Bhaktapur Development Project an. Das Gemeinschaftsprojekt des nepalesischen Königshauses und der Bundesrepublik Deutschland investierte in zwei Phasen insgesamt 38 Mio Rupien. Das Ziel der Zusammenarbeit war nicht nur das Instandsetzen zahlreicher Gebäude und das Erhalten der historischen Arbeitstechniken, vielmehr ging es darum die infrastrukturellen und sozioökonomischen Bedingungen, unter denen die Einwohner Bhaktapurs leben mussten, zu verbessern (Kleinert 2013: 55). Bis zum Ende des Projektes 1986 wurden über 180 historisch einmalige Gebäude restauriert und instandgesetzt. Zur Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen wurde eine Mülldeponie errichtet und  die Frischwasserversorgung sowie die Brauchwasserentsorgung optimiert. Dies hatte zur Folge, dass auch die traditionellen Brunnen wieder zur Wasserversorgung der Bevölkerung genutzt werden können.  Außerdem erfreuen sich die traditionellen Arbeitstechniken wie zum Beispiel das Töpferhandwerk heute wieder großer, überregionaler Bekanntheit. Auf den Töpferplätzen stehen hunderte Keramiken in der Sonne zum trocknen, die von Touristen bestaunt werden können (Wiesner 1997: 194).
Seit 1979 gehört Bhaktapur neben sechs weiteren Gruppen von Monumenten und Gebäuden im Kathmandu-Tal zum UNESCO Welt Kulturerbe (UNESCO 1979).

Literatur:

  • Gutschow, N. (1982): Stadtraum und Ritual der newarischen Städte im Kathmandu-Tal. Eine architekturanthropologische Untersuchung. Stuttgart. Buch Erlanger Signatur: 12GG / M 6c 36
  • Wiesner, U. (1997): Nepal. DUMONT Kunst-Reiseführer. Köln.
  • Kleinert, C. (2013): Integrated urban renewal and development in south asia – the Bhakatapur development projekt (Nepal).Springer.
  • UNESCO (1979): World Heritage List. Kathmandu Valley. http://whc.unesco.org/en/list/121 (Zugriff am 14.01.2014)

 

 

 
 
 
   

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